Pfefferminzlikör: Klappe die Zweite

Am 14. Juni habe ich den Pfefferminzlikör angesetzt. Heute war es soweit, der Ansatz wird abgesiebt, danach muss der Likör nochmal drei Wochen (mindestens) ruhen. Ich war sehr gespannt, denn durch das dunkle Glas konnte ich ja nicht sehen, was das Gebräu so macht.

Ich habe zwei Ansätze ausprobiert: den einen mit Rum,  zwei Nelken und braunem Zucker, den anderen mit Wodka, etwas Lemonensaft und ebenfalls braunem Zucker. Vom Geruch her hatte ich immer das Gefühl, dass der Rumansatz etwas exotischer riecht, während der Wodka-Ansatz etwas „medizinisches“ hat.

Zuerst also der Rum-Ansatz:

Wie man sehen kann, ist die Farbe sehr dunkel (sieht aus wie Pfefferminztee) und es schmeckt … mhm: Okay. Ein wenig bin ich enttäuscht, der Rum dominiert etwas im Geschmack. Himmel und stark ist das Zeug.

So, nun der Wodka-Ansatz:

Sehr viel heller, vom Geschmack (trotz des „medizinischen“ Geruchs eindeutig pfefferminziger. Ebenso stark #hicks … aber ich meine, das schmeckt mir besser.

Beide Liköre wieder zurück in die dunklen Flaschen und: ruhet und reifet wohl 😉

Fazit: Meins ist es nicht. Da müssen dann die „Beschenkten“ durch. Die noch stehende Flasche mit dem Jochelbeer-Ansatz scheint mir weitaus interessanter. Die riecht unglaublich spannend 😉 Da muss ich mich aber noch zwei Wochen  gedulden.

Vom Saftsack bis zum „Rex“

Haha, es ist soweit 🙂

Ich habe mich dafür entschieden, mir ein neues Gerät anzuschaffen. Heute mal eines, auf dem nicht ein Apfel sondern eine fette Erdbeere prangt 😉 Ein „Einkochautomat“. Die letzten zwei Jahre habe ich zwar schon mit einem großen Topf und Pi-mal-Daumen auf dem Herd rumexperiementiert, aber irgendwie nervte das doch ziemlich und sonderlich energiesparend war die Methode sicherlich auch nicht, da immer nur drei bis vier Gläser, je nach Größe in den Topf passten.

Einen klassischen Einmachtopf – so einen mit Thermometer – gibt es zwar noch im Keller der Schwiemu, aber ich bezweifle ein wenig, dass dieser Topf sich so gut auf der Ceran-Fläche macht (davon abgesehen, ist meine Platte nun ja nicht so groß).

Also ich in den nächsten Haushaltswarenladen und bestellt (eine Bestellung im Internet hätte mir zwar den Transport gespart, wäre aber nicht billiger gewesen!!) … und schließlich muss der Einzelhandel ja auch leben. Vor allem, weil ich diese kleinen Traditionsgeschäfte fernab aller Ketten unendlich liebe.

Nach zwei Tagen war er schon abholbereit, mit Spanngummis auf den Gepäckträger vom Fahrrad getüddelt und los ging es. Okay, nur bis zur nächsten Ecke, ich hatte mich nicht getraut zu arg zu „spannen“, hatte Schiss, dass mir die Haken um die Ohren fliegen. Und trotzdem ich nur geschoben habe, rutschte der ganze Kram dann … aber sag mir noch einer, die Menschen wären nicht mehr hilfsbereit. Gleich waren ein junger Mann und seine Freundin zur Stelle, legten sofort hilfreich Hand an … und der junge Mann ließ es sich nicht nehmen, das ganze so sicher zu „verspannen“, dass ich danach sogar nach Hause radeln konnte. Dankeschön nochmals 😀

Tatam … hier ist er also


Simples Teil eigentlich. Ehrlich gesagt, war ich fast etwas enttäuscht, ich wusste nicht, dass das ganze Ding aus Plastik ist. Dachte, das wäre Email. Naja. Kann mir irgendwann ja mal die Luxus-Variante aus Edelstahl leisten … wenn ich groß bin.

Aber ich denke, für meine Zwecke reicht das völlig aus.

Warum um Himmels Willen, willst du „einwecken“ wie in Omas Zeiten? Jaaa, das wurde ich schon öfter gefragt. Dafür gibt es mehrere Argumente.

1. Ich habe einen Garten

2. Ich habe nur eine winzige Tiefkühltruhe und möchte auch keine weitere, denn Tiefkühlkost ist AUCH ein großer Energiefresser, das Gefriergut braucht das ganze Jahr über Strom. Für das Eingemachte braucht es einmal die Energie, danach steht das Glas dann als Vorrat im Regal und die Gläser werden wiederverwendet.

3. Ich kann mir prima auch selbst einige Vorräte anlegen mit „Fertigfood“, manche Sachen schmecken ausgezeichnet. Damit kann es dann auch mal schnell gehen und ich weiß genau was drin ist.

4. Ich kann meine Vorräte auch verschenken, weitergeben (ist mit Tiefkühlkost manchmal etwas schwierig)

5. Eingeweckt wird in Glas, das ist mir sympathischer als die Beutel und Gefäße aus Plastik im Tiefkühler

6. Es macht Spaß

Vor gar nicht langer Zeit habe ich einen Bericht im TV gesehen (leider nur die Hälfte, weil danach ein Fußballspiel lief), in dem es um Konservierungsstoffe und -methoden, bzw. um Zusatzstoffe ging. Und es ist erschreckend, was da zum Teil alles im Essen landet. Dabei wurde mir bewusst, welch großer Fortschritt die Entwicklung des „Einweckens“ für die Privathaushalte doch war und welch Verlust es, auch kulturell bedeutet, wenn die Menschen nicht nur verlernen, Nahrung überhaupt zuzubereiten (zu kochen etc.) … sondern auch sie sich über einen längeren Zeitraum nutzbar zu machen. Die Debatten um „Mindehaltbarkeitsdaten“ zeigen es ja sehr deutlich, wie viele Menschen  kein eigenes Gespür oder Wissen mehr haben, um zu entscheiden, ob etwas noch genießbar ist oder nicht.

Jetzt bin ich schon ganz hibbelig, dass endlich etwas anfällt, was ich einmachen kann 🙂

Im letzten Jahr waren es hauptsächlich ein paar Gläser Rote Beete, fertig zubereitetes Kohlrabikraut, und diverse Chutneys (die man aber prinzipiell eigentlich wie Marmelade einfach heiß einfüllen und zuschrauben könnte), Apfelkompott und Apfelmus (war eine Apfelschwemme) und eingekochtes Sugo (Tomatensoße). Auch das Sugo … eigentlich nicht nötig, es einzukochen, heiß abfüllen reicht meistens.

Jetzt mit meinem schicken Gerät, will ich aber auch ein wenig experimentieren.

Was habe ich vor?

Ich selbst bin ja Vegetarierin, aber der Gefährte nicht. Wenn es kalt ist, mag er sehr gerne einmal Hühnerbrühe mit Reis oder auch eine kräftige Rinderbrühe mit Einlage. Da würde es sich sicherlich lohnen, ein Hinkel-Vieh abzukochen und dann die Brühe mit dem Fleisch einwecken. So müsste er nicht immer gleich drei Tage lang dran essen und könnte sich spontan mal was „Fleischiges“ machen 😉

Auch andere Fertigeintöpfe will ich ausprobieren, ich werde die nächste Zeit beruflich sehr eingespannt sein, da bin ich sicher froh, mal schnell etwas warm zu machen.

Brotaufstriche selbst machen und in Gläschen einwecken.

Wer weiß, vielleicht versuche ich sogar mal Kuchen im Glas … alleine die Vorstellung finde ich faszinierend 😀

Rezepte und Zeiten findet man erfahrungsgemäß problemlos im Internet. Ich mag aber auch Bücher. Auch alte Bücher … und konnte mir nicht verkneifen, mir gleich noch ein passendes Rezeptebuch der Firma Rex (früher nannte man das auch „einrexen“) anzuschaffen. Aus dem Jahr 1917 … aber die Erstauflage war 1910, von daher sind die Rezepte noch nicht kriegsreduziert (bzw. mit Surrogaten ersetzt) in den Zutaten. Da habe ich auf charmante Art die Basics beieinander.

Kunterbunter Restegratin

Immer wieder stoße ich auf Verwunderung, angesichts meiner vegetarischen Essgewohnheiten. Gar nicht mal wegen der „Sache“ an sich, nein, oftmals ist die Reaktion: „Was isst du denn da?“ oder „Ich wüsste gar nicht, was ich immer kochen sollte.“

Wenn ich mich dann noch „oute“, dass ich kein großer Freund von Tofu und anderen aufbereiteten Lebensmitteln (vegetarisch hin- oder her) bin, also auch selten Veggie-Würstchen, Pasten oder sonstige Fertigfood zu mir nehme, ist das Erstaunen noch größer.

„Ist das nicht schrecklich zeitaufwändig und eintönig?“ … werde ich dann gefragt. Ich kann immer wieder nur betonen: „Nö, gar nicht.“
Es gibt so viel leckeres Gemüse, es gibt, Reis, Kartoffeln, Nudeln. Und da ich normalerweise immer volle Gemüsefächer im Kühlschrank habe, ist auch mein Aufwand beim Einkaufen sicherlich nicht höher, als bei anderen.

Ok. Das Kochen muss einem schon Spaß machen. Was nun aber wieder nichts mit der Entscheidung Fleisch oder kein Fleisch zu tun hat.

Und für alle „mit ohne Ideen“, werde ich jetzt ab und an eines meiner Resteverwertungs-Rezepte hier posten (meist natürlich zumindest zum Teil an die Gartenernte gebunden).

Habe heute auch auf die Uhr gesehen. Vorbereitung: Knappe 30min.  Plus die Zeit im Ofen. Aber die kann man ja anderweitig nutzen. Zum Bloggen oder so.

Zutaten: (Für zwei hungrige Esser) … Gemüseauswahl so, wie der Kühlschrank oder der Garten gerade hergibt. In diesem Fall:

2 Hände voll frische Champignons

1 halbe Zucchini

1 rote Paprika

2 Frühlingszwiebeln

2 kleine Zwiebeln (in Achtel geschnitten)

4 Hände voll Zuckererbsen

2 Knobizehen

1 große Tomate

Salz, schwarzer Pfeffer, etwas Kräuter der Provence

etwas geriebener würziger Käse

6 kleine Rest-Pellkartoffeln

Olivenöl

Zubereitung:

Das Gemüse schnippeln und in einer kleinen Pfanne mit etwas Olivenöl  andünsten (ich beginne immer mit den Pilzen, dann Zwiebeln und den Rest dazu. Ganz zum Schluss die Tomaten, damit es vorher nicht zu nass wird)

Knobi-Zehen pressen und dazu, mit Salz, Pfeffer, Kräutern würzen.

In eine Auflaufform etwas Olivenöl geben, die geschnippelten kalten Kartoffeln hineingeben, die Gemüsemischung darüberschichten, Käse drauf und ab in den Ofen.

Das Gemüse schmeckt mir übrigens auch sehr gut zu Basmatireis. Dann natürlich ohne Käse 😀

Guten Appetit : -)

Juli – Geht ja gut los

Der Siebenschläfer scheint mal wieder richtig gelegen zu haben. Es bleibt wechselhaft, gewittrig, schwül-feucht, regnerisch.

Der „Spontanvegetation“ gefällt das ausnehmend gut, ich komme kaum hinterher. Immerhin legen auch die Tomaten sichtbar zu und setzen nun schon schöne Früchte an, auch mit den ersten Buschbohnen kann ich die Tage rechnen und die Zuckererbsen nehmen (noch immer) kein Ende. Eigentlich bin ich sehr zufrieden, nur meine Gurken und Zucchini, die wollen einfach nicht recht.

Vor eineinhalb Wochen hatte ich den Kümmel geerntet und zum Trocken gelegt, Nun habe ich gestern angefangen, die Samen aus den Dolden zu rubbeln … Rubbel den Kümmel, sag ich da nur. Eine wahre olfaktorische Explosion, wenn man es denn mag, das Aroma. Ich mag.

Ein wenig mühsam ist es schon, das Rubbeln und Rubbeln, und pusten und sammeln, bis die ganzen Spelzen endlich raus sind. Eine Müslischüssel voll habe ich schon (zum Teil geputzt) … ist aber sicher erst ein Viertel der ganzen Ernte. War viel dieses Jahr. Bin ja im Likörfieber, und Kümmellikör soll … so habe ich mir sagen lassen … auch nicht schlecht sein. Mal sehen 😀

 

Da gestern abzusehen war, dass das Wetter die nächsten Tage wohl nicht so dolle sein wird, habe ich mir vorsorglich etwas Garten mit nach Hause genommen. Muss ja nicht immer Arbeit sein 🙂

Schön, nicht wahr?

 

 

Gelee aus Jochelbeeren

Hier noch der Nachtrag zur Beerenzeit. Der vermutlich letzte für dieses Jahr, die Jochel- und Johannisbeeren sind abgeerntet und die noch anstehenden Brombeeren landen sicherlich direkt und ohne Umwege im Magen 😀

Aus der – jedes Jahr sehr reichhaltigen – Jochelernte habe ich in diesem Jahr ein Gelee hergestellt. Und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, denn der Geschmack hat mich überzeugt.

Da Jochelbeeren (ähnliche wie die Johannis) einen sehr hohen Eigenanteil an Pektin haben, habe ich das Gelee nur mit Zucker 1:2 eingekocht.

Für den Saft wurden die Beeren lediglich kurz angekocht, kamen dann in den „Saftsack“, den ich im letzten Jahr in Schweden entdeckt und erworben habe. Feine Sache. Simpel und unkompliziert. Nachdem der Saft abgetropft war, mit dem Zucker aufkochen, etwas Lemonensaft und ein Schwupps Obstler dazu und bis zum Gelierpunkt kochen, abfüllen, fertig. Ein sehr leckeres und säuerliches Gelee.

Süße Leckereien – es ist Beerenzeit

Beerenzeit … Einkochzeit … Marmeladenzeit.

Naja, eigentlich nicht der Rede wert. Aber der Vollständigkeit halber, schließlich gehört es ja zum Gartenjahr dazu.  Für mich ist diese Einmachphase in diesem Jahr etwas bescheidener, denn mein sehr alter und üppiger Strauch mit Schwarzen Johannisbeeren ist mir im letzten Jahr leider mitten durchgebrochen und der späte Frost in diesem Jahr hat ihm den Rest gegeben. Glücklicherweise hatte ich (als hätte ich es geahnt) im letzten Jahr Stecklinge gezogen. Die haben dieses Jahr auch tatsächlich schon getragen … allerdings lag die Ausbeute bei einem bescheidenen Schälchen, dass mir zu allem Übel auch noch auf den Weg gekullert ist 😦

Die Jochelbeeren allerdings tragen wie immer sehr üppig (dabei mag ich die nicht mal besonders). Da uns die Marmelade von diesen Beeren (das ist übrigens eine Kreuzung aus Schwarzen Johannisbeeren und Stachelbeeren, mancherorts auch Jostabeere genannt) auch nicht sonderlich überzeugt, habe ich dieses Jahr einmal einen Likör angesetzt. Den gibt es so tatsächlich auch zu kaufen, hat aber einen derart unanständigen Namen, dass man sich nur wundern kann 😉

Nun „reift“ also in Flaschen mit Hochprozentigem nicht nur ein Pfefferminz-Experiment … sondern auch ein Jochel-Likörchen heran. Hierzu mehr in drei Wochen …

Der Jochelstrauch hängt allerdings immer noch voll. Ich überlege, ob ich noch einen Sirup machen soll oder vielleicht einmal ein Gelee versuche. Vielleicht schmeckt das besser, als das Mus. Und in ein paar Wochen gibt es dann schon die ersten Brombeeren. Allerdings wohl auch noch bescheidene Mengen, da ich die Pflanze erst im Herbst gesetzt habe. Oh … und natürlich nicht zu vergessen. Ich bin seit Frühjahr auch noch stolze Besitzerin eines Ariona-Strauchs und habe schon mindestens 5 Beeren entdeckt, die heranreifen 😉

Zählt der Goji-Busch auch zu den Beeren? Ja, vermutlich schon. Aber dort sieht es eher noch etwas mau aus. Der will nicht so recht. Schmecken tun mir die Früchte allerdings eh nicht sonderlich, aber wo sie doch soooo gesund sind.

Mein Obstbüdchen nebenan hat große Spankörbe voller Erdbeeren im Angebot. Mhm … ich konnte nicht widerstehen. Sehr leckere Früchte. Und da ich mir meinen eigenen Fruchtjoghurt meist selbst anrühre, mache ich mir dafür meine Marmeladen selbst. Und so frische Erdbeermarmelade ist schon … Hammer.

Gestern gab es schon vier Gläser mit pürierten Früchten, das passt gut für Joghurt und Quark. Da ich diese fertigen Gelierhilfen nicht mag, rühre ich mir meinen „Gelierzucker“ selbst an. Dazu kaufe ich mir reines Apfelpektin und vermische das mit meinem Rohrzucker. Dazu kommt dann später (im Kochvorgang) etwas Lemonensaft. Das wird dann nicht so ganz „schnittfest“ aber ich mag solche „Fruchtsülzen“ eh nicht so gerne. Johannisbeeren oder Äpfel brauchen keinen Zusatz, nur Zucker, weil sie selbst genug Pektin haben.

Heute will ich noch ein paar Gläschen Marmelade kochen – mit Stückchen. Da ich kein Pektin mehr im Haus habe, wird es nach altem Oma-Rezept gekocht, also nur mit Zucker und Lemonensaft.

Dazu habe ich die Früchte schon geputzt und geviertelt und in einen Teil des Zuckers eingelegt. Wenn es gut durchgezogen ist, lass ich es abtropfen und koch den Saft mit dem Restzucker ein wenig ein. Dazu dann die Früchte und so lange weiter kochen, bis es geliert. Kurz vor Schluss dann noch den Lemonensaft mitkochen.Und fertig.

 

Nachtrag: Die Methode „Oma“ hat erstaunlich gut funktioniert. Was mich erstaunt hat ist, dass die Farbe sehr viel intensiver ist, als in der Variante mit dem Pektin (trotz der längeren Kocherei). Bin mal gespannt, wie sich das geschmacklich unterscheidet. Erst mal abkühlen lassen.

Zweiter Nachtrag: Geschmacksprobe. Die Variante Nr. 2 also nach „Oma-Art“, schmeckt EINDEUTIG besser. Unglaublich fruchtig und intensiv. Obwohl sie so viel länger gekocht hat. Am Zucker kann es nicht liegen, ich denke der war ungefähr gleich. Hätte ich nicht gedacht. Vielleicht werden durch das Einkochen die Aromen erst richtig freigesetzt? Übrigens hat es SO gut geliert, dass es mir fast zu fest ist.  Aber es sind ja nur drei Gläser. Die sind sicher schnell weg, bevor es zu fest wird.

Heute Abend habe ich übrigens noch schnell die Jochelbeeren zu einem Gelee verarbeitet. Sehr lecker. Säuerlich, aber nicht so herb wie Schwarze Johannisbeere, aber kräftiger als Rote Johannisbeere. Toll. Jetzt weiß ich endlich, was ich mit den Beeren machen kann. Für dieses Gelee finden sich sicherlich immer Abnehmer 😀

WW – Wurmwunder :-D

Vor ziemlich genau 20 Tagen habe ich darüber geschrieben, dass ich im Garten einen der Komposter fertig geschichtet hatte und zusätzlich mit einer Hefe-Zuckerlösung geimpft. Hier ist er nochmal, fotografiert am 6. Juni 2012.

Gestern nun (am 24. Juni) wollte ich den Kompost umschichten und vor allem meine Balkoneimer mit den vorfermentierten Abfällen dazwischen schichten. Auch hatte ich schon etwas Rasenschnitt und andere grobere Abfälle aus dem Garten vorbereitet.

Zu meinem Entzücken und wirklichem Erstaunen – schließlich ist es erst knapp drei Wochen her, dass ich diesen Komposter voll gemacht habe, war richtig was los in der Kiste 😀

In der oberen Schicht ein unglaubliches Gewimmel an Kellerasseln, Tausendfüßlern und anderem Krabbelzeugs … die groben Teile kaum noch zu erkennen, eine wunderbare Rotte. Als ich das Grobzeugs abgetragen und umgeschichtet hatte, wurde mein Staunen noch größer, denn die Schichten in der Mitte: prima Erde, fix und fertig … das packte ich sofort auf meine Zucchini und Gurken, die in diesem Jahr eh etwas „schwächeln“. Ich habe gelesen, dass die sehr gerne solchen frischen Kompost mögen. Schauen wir mal, ob das stimmt.

An was lag es nun wohl? Dem Wetter? Dem recht gleichmäßigen feucht-warmen Klima – oder hat vielleicht doch die Hefe-Zucker-Lösung den nötigen Impuls gegeben?

Ach. Meine kleinen Lagen an zerfetzter Pappe hat tatsächlich wohl eine „magische“ Anziehungskraft auf die roten Kompostwürmer. So viele hatte ich noch nie 🙂 Wohl bekomms sag ich da nur und: Herzlich Willkommen 😀

Und so sah es in der Mitte aus. Wie gesagt. Drei Wochen!!

Böhmische Küche: Fleckerln mit Kohlrabenkraut

Ich habe es ja gestern angekündigt. Die ersten Kohlraben wurden geerntet und heute gleich zu einem meiner Lieblingsessen verarbeitet.

Fleckerln mit Kohlrabenkraut

Fleckerln:

  • Pellkartoffeln vom Vortag (für zwei gute Esser mindestens vier oder fünf mittelgroße Kartoffeln)
  • 1 Ei
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • Mehl
  • Öl zum Ausbraten

Kartoffeln schälen und durch eine Kartoffelpresse quälen. (Alternativ fein reiben). Das Ei dazugeben, salzen, pfeffern, etwas Muskat dazu, dann mit Mehl schnell zu einem Kartoffelteig verarbeiten. Je mehligkochender die Kartoffeln sind umso besser klappt das. Aber mit ein wenig Übung geht es mit allen Kartoffeln. Den Teig auf einem bemehlten Untergrund ausrollen und kleine Quadrate schneiden (Fleckerln). In heißem Öl ausbraten.

Kohlrabenkraut:

  • Kohlrabi (für einen mittelgroßen Topf ca. 3-4 Kohlraben, kleinere)
  • 1 Zwiebel
  • Öl
  • Etwas Zucker
  • Etwas Essig
  • Kümmel
  • Salz, Pfeffer
  • etwas Mehl zum Abstäuben

Kohlrabi schälen und grob raspeln (Raspel wie grobe Käsereibe).  Zwiebel in Öl andünsten, mit etwas Zucker karamellisieren. Gehobeltes Kraut dazu, mit etwas Wasser ablöschen. Kümmel, Salz und Pfeffer nach Geschmack, einen Schluck Essig (ich nehme Apfelessig) dazu. Kraut sachte weichdünsten.Wenn das Kraut weich ist, mit etwas Mehl abstäuben, um die restliche Flüssigkeit ein wenig anzubinden.

Das Kohlrabenkraut lässt sich übrigens ganz wunderbar als „Fertiggericht“ nach dem Kochen noch einwecken (40 Min. bei ca. 80°). Schmeckt ausgezeichnet und ist damit ein schnelles Essen. Auch Einfrieren ist gut möglich.

Für mich als Vegetarierin ist das Essen damit fertig. In der „klassischen“ Variante gehört auch noch etwas „Bratelfetten“ dazu, also ein Stück gut durchwachsenes Schweinefleisch, das in einer Kasserolle mit vielen, ganz fein gehackten Zwiebeln so lange geschmort wird, bis das Fleisch schön weich und die Zwiebeln verkocht sind.  Jeder bekommt dann ein kleines Stück Fleisch mit auf den Teller und über das Kraut und die Fleckerln wird ein wenig vom Bratenfett (also der Fleischsoße) gegeben.

Guten Appetit 😀

(Sau-)Bohnen-Kartoffelsalat

Mein Garten ist mir Erholung und Freude. Ich liebe es, zu beobachten, auszuprobieren, anzupflanzen … und natürlich zu ernten.

Die Ernte soll natürlich im besten Falle verspeist werden. Manches mache ich ein und interviewe dafür immer wieder mein Tantchen und auch das Schwiegermütterchen. Die haben schließlich zusammen über 170 Jahre Lebenserfahrung … und das will was heißen 🙂

Auch hier probiere ich aus. Manches misslingt, manches gelingt nicht gleich beim ersten Mal, manches versuche ich auch kein zweites Mal.

Aber immer wieder kommen tolle Sachen dabei raus. Und die will ich mal versuchen hier festzuhalten. So peu a peu soll damit meine eigene kleine Gartenküche entstehen, mit Rezepten quer durch (mein) Gartenbeet – und natürlich durch das Gartenjahr.

Heute beginne ich mit etwas ganz Kleinem, gestern Abend aus Hunger „erfunden“:

Meine diesjährige Saubohnenernte war ja mehr als bescheiden. Lediglich eine kleine Portion haben mir die verflixten Läuse übriggelassen. Was tun damit? Ich beschloss sie kurz zu blanchieren und dann einzufrieren, um sie dann als Beigabe für ein Mischgemüse zu verwenden. Nun hatte ich aber ziemlichen Hunger gestern Abend. Und die frisch blanchierten Bohnenkerne dufteten ziemlich lecker 🙂

Im Kühlschrank gab es noch kalte Pellkartoffeln … also schwuppdich eine Kartoffel fein geschnitten, die warmen Bohnenkerne drüber, etwas Olivenöl, Salz und ordentlich Pfeffer.  UND … was soll ich sagen. Saulecker, der Saubohnen-Kartoffel-Salat ala Scratchy.

Könnte ich mir prima auch noch mit einigen Würfeln Schafskäse drin vorstellen. Ein wunderbarer Sommersalat. Deshalb gleich mal „verfeinern“:

Warmer (Sau-)Bohnen-Kartoffelsalat

Zutaten:

Pellkartoffeln (neue Kartoffeln)

Milchig-grüne Kerne von Saubohnen (Alternativ: milchig-grüne-Bohnenkerne)

Olivenöl

Salz, Pfeffer schwarz

(evtl. Schafskäse in Würfel geschnitten)

Zubereitung:

Kartoffeln abkochen

Bohnen palen und blanchieren, bis sie bissfest „durch“ sind.

Die noch warmen Kartoffeln in feine Scheiben schneiden, Bohnenkerne untermischen, Schafskäse dazugeben, etwas Olivenöl darüber geben.

Salzen und ordentlich pfeffern

Kurz durchziehen lassen, noch warm essen.

Der Garten im Juni

Uh, endlich nach einer ziemlich trüben und verregneten Woche, war es gestern schön und einladend im Garten. Wobei ich zuerst am liebsten weggelaufen wäre vor all der Spontanvegetation, die sich erdreistet hat, leise still und heimlich vor sich hinzuwuchern in den Tagen, die ich nicht da war.

Eigentlich hatte ich vor die Erbsen wegzumachen, aber spannenderweise haben die in diesem Jahr nochmal einen riesen Schub gemacht und blühen erneut so schön, dass ich sie weiter stehen lasse.

Diese Entscheidung hat mich allerdings etwas in die Bredouille  gebracht, bin ich doch gestern mit ordentlich Mangold, Rote Beete und den ersten Wintersalat-Setzlingen losgezogen, denen es im Balkonkasten langsam zu eng wurde. Wohin mit dem Zeug.

Der Regen hat den ersten Kohlraben etwas zugesetzt, einige waren schon ein wenig aufgeplatzt. Also, raus damit … und tatam Platz geschaffen. Nun wird es morgen böhmische Küche geben im Hause Scratchy: Fleckerln und Kohlrabenkraut. Mnjam … lecker. Gut, dass ich auch schon eine ordentliche Kümmelernte habe, den braucht es dazu.

Meine Gurkengewächse wollen dieses Jahr nicht recht. So eine mickrige Zucchini hatte ich noch nie, auch die Gurken kümmern ein wenig vor sich hin. Ob ihnen diese Gartenseite nicht behagt? Oder ist es das Wetter? Immerhin hat der Hokkaido gut zugelegt, er fängt schon an zu kriechen und setzt die ersten Blüten an. Der Butternut könnte allerdings etwas besser wachsen, der will auch nicht wirklich. Der wollte aber letztes Jahr auch nicht. Da hatte ich die sensationelle Ernte von einer Frucht. Schmeckte umso besser, das rare Teil 😀

Über die Tomaten freue ich mich riesig, die haben in der letzten Woche sicherlich an die 20cm gemacht. Zwischen die Tomaten habe ich in diesem Jahr Basilikum ausgesät – soll angeblich den Pflanzen gut tun … und siehe da, es sprießt und gedeiht.

Die Stangenbohnen fangen an zu klettern und die Buschbohnen sind in voller Blüte. Sieht gut aus. Meine Saubohnen waren in diesem Jahr leider ziemlich … nunja dürftig. Gestern habe ich die Hand voll geerntet, die die Läuse übrig gelassen haben. Schade, wo ich sie so gerne esse.

Was gibt es noch? Erdbeeren gibt es keine mehr. War wohl zu feucht und zu kalt … oder hat den Schnecken zu gut geschmeckt?

Morgen werde ich die Schwarzen Johannisbeeren abnehmen und auch einen ersten Schwung der Jochelbeeren. Mal sehen, was ich damit anfange. Die Brombeeren wachsen und gedeihen, auf die bin ich gespannt, die Pflanze habe ich im Herbst gesetzt. Stachellose, sollen allerdings nicht ganz so intensiv schmecken, wie „echte“. Mal schauen.

Gestern bin ich vor lauter Hektik nicht dazu gekommen zu fotografieren, aber ich denke, dass ich morgen ein paar Bilder nachreichen werde.

Der Garten im Juni ist fein. Erste Naschereien und diese wunderbare Aussicht auf – mehr 😀