Ende Balkon-Phase

Nach nun 10 Tagen intensiver Balkonrotte in voller Hitze, heute der Tag der Tage: Graböffnung 😉

Ich bin baff erstaunt, wie wenig das Ganze riecht. Nur ein ganz milder „gammeliger“, nein, eher säuerlicher Geruch. Oben, die Erde, die ich als Abschluss der Schichten aufgebracht hatte, sieht völlig unverändert aus. Kein Schimmel nichts.

So, nun „Ummmm-rühren“ 😀

Lecker. Es stinkt aber tatsächlich nicht sonderlich. Allerdings hat sich da auch nicht wirklich viel getan. Die Gemüsereste etc. sehen fast unverändert bzw. gut konserviert aus. Ob die Holzkohle nun mit Mikroorganismen „geladen“ ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.

Einen positiven Nebeneffekt hat das Ganze aber allemal. Ich sammle ja den Kompost für den Garten (der nicht direkt am Haus ist) auf dem Balkon und nehme ihn meist einmal die Woche mit. Das ist im Sommer schon manchmal etwas „geruchsintensiv“. In Zukunft befülle ich meine Eimer einfach nun immer nach dem „Preta-Prinzip“. Einfach zwischendurch ein, zwei Schöpfer der feinen Holzkohle auf die Abfälle, bissele Pappe oder auch mal eine Prise Urgesteinsmehl – Voila.

Die Geruchsbindung ist prima und Viechzeugs habe ich auch noch nicht an den Eimern gesehen. Jetzt kommt das „Experiment“ in den großen Kompost. Da kann ich nun leider nicht mehr so genau beobachten. Allerdings möchte ich bald eine „Wurmprobe“ machen, da war ich nämlich mit meinen bisherigen Kompostversuchen noch nicht 100% zufrieden.

Fazit: Ob ich der terra-preta näher gekommen bin … keine Ahnung. Eine super Lösung für den Balkon-Kompost ist es allemal. Keine Stinkereien mehr 😀

Nachtrag: 3. Juli 2012: Mittlerweile ist es schon Routine, meine kleinen Komposteimer nach obiger Methode zu schichten. Damit habe ich eine wunderbare Methode, die Küchenabfälle für den Garten prima auf dem Balkon sammeln zu können, ganz ohne Geruchsbelästigung und vor allem schon für die Terra Preta vorgemischt und vorgegärt. Denn es arbeitet beid er Wärme schön n den Eimern, die Deckel sind immer gut gewölbt, so dass ich ab und an die Gase ablasse. Aber es schimmelt nicht, was mir aus „schimeltechnischer Hygiene“ auch nicht unwichtig ist. Im Garten kippe ich die Eimer dann einfach zwischen die Schichten der Gartenabfälle. Auf das erste Endergebnis in einigen Wochen bin ich sehr gespannt 🙂

Erste Misserfolge (blaue Tonne)

Mein erster Versuch mit einem Ansatz für Terra preta ist ja noch nicht so lange her (die blaue Tonne vom 6. Juni) und in diese habe ich heute einmal hineingesehen. Es war ja der Versuch, Grillkohle selbst zu zerkleinern. War schon in der Umsetzung eine eher schwierige und unproduktive (und vor allem fürchterlich staubige und dreckige) Angelegenheit. Mag ja sein, dass es noch zu früh war, aber der Blick in die Tonne war … mhm … BÄH.
Es roch äußerst unangenehm und hat begonnen, grünen Schimmel anzusetzen.
Kurz entschlossen habe ich die Pampe als Zwischenschicht in einen Komposthaufen verteilt und mit einer Schicht frischen Gartenabfälle abgedeckt. Ich denke, mit der Vererdung wird der üble Geruch verschwinden.
Vermutlich war hier einfach zu wenig von der Kohle geschichtet. Der kleine „Bläheimer“ auf dem Balkon sieht (noch) besser aus.
Aber der steht ja auch erst seit ein paar Tagen.
Nun denn … auf ein Neues. Den blauen Eimer habe ich nun auch auf dem Balkon stehen und schichte nun direkt den Küchenkompost zusammen mit Kohle und Urgestein etc. Dann hat er (bis er voll ist) schon Zeit ein wenig anzugären, bevor er in den Kompost kommt. Passt denke ich so ganz gut.

Kompostexperiment II (Balkon) – step by step

Da ich nun alle „Ingredienzien“ zu Hause habe, dachte ich, dass ich zusätzlich zu meinem Gartenexperiment, eine kleine Versuchsreihe auf dem Balkon laufen lassen könnte.
Üblicherweise sammle ich meine Küchenabfälle in kleinen Eimern, die ich dann mit in den Garten nehme. Im Sommer ist das manchmal schon etwas geruchsintensiv, aber es hält sich eigentlich in Grenzen. Die Idee ist nun, in direktem Vergleich die „Gare“ einmal zu beobachten.

[Anmerkung: Ich wurde darauf hingewiesen, dass man beim Kompostieren auch Luftzufuhr braucht. Jaaa, auf jeden Fall. Aber hier soll noch nicht kompostiert werden, mit dieser Vorstufe möchte ich die Biokohle nur mit Nährstoffen und Mikroben „aufladen“. Wenn es ordentlich (anaerob) durchgegärt ist, dann kommt die Pampe auf jeden Fall in den Komposter im Garten, um dort dann (hoffentlich) das Ergebnis maßgeblich zu verbessern.]

 

1) Dazu nehme ich eines meiner Eimerchen (ehemalige Katzenfuttereimer)

2) Auf den Boden streue ich kleine Schnipsel Kartonage, das soll etwas die Feuchtigkeit anbinden

3) Diese Schnipsel feuchte ich mit etwas „Humofix“ an, ein Kräuterpulver, das ich über die Abtei Fulda erstanden habe und einmal an meinen Pflanzen testen wollte. In der Literflasche ist eine Messerspitze des Pulvers in einem Liter Wasser aufgelöst. Davon sprenkle ich also was auf das Papier

4) Nun einen Löffel von der Pflanzenkohle

5) Und jetzt die Küchenabfälle

6) Etwas Urgesteinsmehl drauf

7) Und weiter schichten und schön fest andrücken.

Die Schichten habe ich zwischendurch nochmals abgewechselt mit Pappe und etwas Humofixlösung, am Ende kam noch eine Schicht Brösel von altem, nicht mehr leckerem Knäckebrot (hat Wasser gezogen, Pappe :-(). Durch das Brot hoffe ich, einige Milchsäurebakterien in Schwung zu bekommen.

8) Zum Abschluss packe ich eine Schicht alte Blumenerde oben drauf, drücke alles ganz fest und voila. Fertig ist die Mischung. Dann Deckel drauf und in die Sonne gestellt. Na, hoffentlich fliegt mir das nicht um die Ohren 😉


Beginnender Reifeprozess?

Ich hatte ja in der vergangenen Woche den schon voll bepackten Schnellkomposter mit einer Hefezuckerlösung durch vier Kanäle „geimpft“. Zwar habe ich kein Thermometer, aber gestern schien mir das Innenleben ausgesprochen warm. Sehr schön. So kann es weitergehen.
Um mein „Bioklo“, das ich im Gartenhäuschen habe, schicklich zu entleeren, habe ich mit einer dicken Stange in die Mitte des Komposthaufens einen breiten Kanal eingestochen, so dass ich den Wassereimer genau dort hineingießen kann. Ein wenig „gschamig“ ist das schon, ich weiß, vor allem, weil die flüssige Hinterlassenschaft so mit Wasser verdünnt ist, dass es nicht riecht, aber naja …

Der Versuch, handelsübliche Buchenholzkohle selbst zu zerkleinern, um eine Basis für meine Terra preta Experimente zu bekommen, war so demotivierend, dass ich mich nach Alternativen umgesehen und sie auch gefunden habe. Es gibt einen Lieferanten in der Nähe, der pflanzliche Biokohle vertreibt, die schon in der Größe ist, wie ich sie brauche und vor allem billiger als die Grillkohle. Prima. Heute wird das Mammutpaket wohl ankommen (armer Wallfraff, hoffentlich trifft es ihn nicht!) … dazu habe ich gleich ein Kilo Urgesteinsmehl mitgeordert.

[Nachtrag und Korrektur: Der Herr Wallraff hätte das Paket problemlos gestemmt, denn ich habe in meinem Bestelleifer mal wieder nicht ordentlich gelesen. Es waren keine Kiloangaben, sondern Literangaben #schäm. Was bedeutet: 10l Pflanzenkohle sind gerade mal 3,6kg leicht und damit muss ich auch meine Angaben bezüglich der Kosten relativieren. Bekomme ich ein Kilo Buchenholzgrillkohle schon (je nach Menge und Qualität) sagen wir, im Schnitt 2,30 Euro, kostet mich die feine Pflanzenkohle gut 3 Euro das Kilo. Mhm. Nun gut, für das Experiment soll es mir das wert sein. Betrachte ich allerdings das „Säckchen“ und denke an meine 230qm Grund, dann werde ich einigermaßen unsicher, was mein Experiment betrifft. Aber jetzt wird erst mal gesichtet und geschichtet]

Mein Plan ist dann, den jetzt vor sich hindümpelnden Schnellkomposter noch einmal umzuschichten, mit jeweils einer Lage Biokohle und einer Schicht der (dann hoffentlich schön gärenden) Substanz aus der blauen Tonne. Die kommenden warmen Tage dürften dann hinreichend sein, um den Prozess ordentlich anzukurbeln. Ich bin sehr gespannt.

Die Bienen in meinem Garten

Heute nur ganz kurz. Bin viel zu müde (und zu schmutzig). Der viele warme Regen der letzten Woche hat alles sprießen lassen, vor allem aber das Unkraut (oder die Spontanvegetation, wie Patricia es gerne nennt). Ich weiß nicht, wie viele Eimer voll ich gerupft habe. Aber zwischendurch war doch immer Zeit, meine neue Kamera auszuprobieren. Und meine Lieblingsbilder von heute sind den fleißigen Bienen gewidmet. Hier eines davon.

Zuckererbsen für jedermann

Es wächst hienieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.

Ja, Zuckererbsen für jedermann,
Sobald die Schoten platzen!
Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen.
(aus: Heinrich Heine:  Deutschland – ein Wintermärchen

Heute, endlich wieder in den Garten. Seit Freitag bin ich am Jammern … über meine eigene Dämlichkeit, weil ich mir ziemlich mies in den Finger gesäbelt habe und über den so heiß ersehnten Regen, der nun aber gar nicht wieder aufhören will. Wo ich doch endlich mit meinen Kompost-Experimenten beginnen wollte.

Okay, der Finger ist noch nicht ganz wie er sein soll, aber wozu gibt es Gummihandschuhe. Also, schnell die Komposteimerchen vom Balkon geholt,  meine Gartentasche  mit einigen geheimen Ingredienzien und sonstigen Notwendigkeiten bestückt und los. Ist nicht weit zum Garten, aber heute (wegen des Wetters) mal mit dem Auto. War eine gute Entscheidung, denn ich konnte lediglich im 20 Minuten-Takt was machen, immer wieder unterbrochen von teils kräftigen Schauern.

Als erstes stand die Ernte an. Mhm … eine meiner Lieblingsbeschäftigungen und ich bin recht stolz, denn immerhin haben wir erst den sechsten Juni. Ein Schälchen voller Erdbeeren, erstaunlich, trotz des Regens, große und schöne Früchte, kein Schneckenfraß. Macht Spaß, vor allem, weil bei mir die Erdbeeren eher zufällig wachsen. Ich lasse sie wuchern, wie sie wollen. Witzig, unter dem Apfelbaum wachsen sie besonders gut und haben die größten und süßesten Früchte.

So als nächstes die Zuckererbsen. Dieses Jahr habe ich einen Versuch gemacht und die Erbsen in einer Viererreihe gesteckt. Und was will ich sagen … sie stehen wie eine Eins und sie tragen unglaublich viel. Letzte Woche schon ein Eimerchen voll und heute zwei Eimerchen. Auweh … nun muss ich Platz in der Tiefkühltruhe schaffen.

 

Okay, ich geb’s zu, die Ernte bei den Erbsen hat es etwas länger gedauert, weil ich ständig am Naschen war. Das muss ein Kindheitstrauma von mir sein, ich habe immer noch die Stimme meiner Großmutter im Ohr, die mich stets aus dem Garten verjagt hat. Aus welchen Gründen auch immer fand sie es nicht gut, wenn ich mich durch den Garten gefuttert habe … der Witz war, ich konnte tonnenweise Erbsen, Möhren, Kohlrabi etc. roh verdrücken, gekocht habe ich es gehasst wie die Pest. Mag aber auch am „matschig-kochen“ der Eltern-und-Großeltern-Generation liegen. Ich wusste lange nicht, dass man Kohlrabi auch ohne die berüchtigte weiße Soße essen kann. Naja, und die frischen jungen Erbsen, die waren immer ein ganz besonders begehrtes Leckerli für mich. Könnte ich mich heute noch reinlegen.

Nun zum zweiten Teil meiner Pläne heute:  Kompostexperimente.

Einen Komposter hatte ich letzte Woche schon vollgepackt, so wie immer, mit Schichten von all dem, was nun mal so anfällt. Hier habe ich nur noch eine Hefe-Zucker-Lösung in vier Löcher gefüllt, angeblich wird er dann heißer. Na, schau mer mal, wie ihm das schmeckt.

 

Nun zu meinem eigentlichen Experiment. Dafür habe ich mir extra eine „Oskar-Tonne“ besorgt, denn der Ansatz soll ja 14 Tage ohne Luft fermentieren. Holzkohle hatte ich schon letzte Woche besorgt, die musste ich nun zerkleinern. Dafür habe ich etwas Holzkohle erst in eine Plastiktüte getan, und dann in einen Stoffbeutel und ordentlich gehämmert. Puh … trotz Doppelschicht ziemlich staubige Angelegenheit. Nicht optimal. Da muss ich mir was anderes einfallen lassen. Zuhause war erstmal eine Nasendusche fällig. Und nötig war’s.

Erste Schicht im Eimer: Angefeuchtete und kleingehämmerte Holzkohle. Darauf eine Schicht kleingefetzter Pappe (um die Flüssigkeit aufzunehmen). Darauf eine Schicht meines Küchenabfalls. (Kaffeefilter, Teebeutel, Gemüseabfälle, Eierschalen etc.) und darauf wieder eine Schicht Kohlen. Dazwischen habe ich Trockenhefe gestreut. Als Abschluss eine dünne Schicht Erde und eine Schicht Holzspäne (solche Tierstreu). Dann mit einem Stein beschwert und alles zusammengetreten. Deckel drauf und stehen lassen. Hoffentlich explodiert mir das nicht 😉

 

Na, das war doch ein erfolgreicher Tag, meine ich. Natürlich gab es auch sonst noch einiges zu tun: Die Pfingstrosen sind mal wieder umgekippt, weil die Blüten so schwer sind, Unkraut ließ sich heute besonders gut ziehen. Und ansonsten genoß ich die kleinen Schönheiten eines zwar regnerischen, dennoch wunderschönen Gartens, wie ich meine. Diese Rose zum Beispiel. So eine unglaubliche Farbe, das ist fast nicht zum Einfangen mit der Kamera. Der Stock ist fast ganz erfroren dieses Jahr, aber dieser eine Trieb hat es geschafft. Yeah … bin stolz auf dich.

Zum Abschluss noch ein paar Impressionen. Schönes und Nützliches. Wild durcheinander, ganz so, wie es eben so ist … in meinem Garten.

Terra Preta – Experiment (I)

Nachdem ich mich nun wieder einmal lange in das faszinierende Thema „Terra Preta“ eingelesen habe, hat mich die Experimentierfreude gepackt. Ich werde mal versuchen, meinen Kompost in diese Richtung zu verbessern. Gestern habe ich die ersten „Ingredienzen“ gekauft: einen dicht schließenden, großen Eimer, einen Sack Buchenholzkohle. Auf „Urgesteinsmehl“ habe ich vorerst verzichtet, die Angaben sind hier unterschiedlich. Außerdem gab es das Zeug nur in großen Zementsäcken.

In einem ersten Schritt möchte ich einen „Kompostansatz“ zum Gären, also Fermentieren bringen, dieses Gemisch will ich dann im Schnellkomposter unter meine Gartenabfälle untermischen. Ein zweiter Vergleichskomposter ist schon voll und fertig bestückt.

Ich werde also die nächsten Tage den Eimer mit Pflanzen und Küchenabfällen bestücken (auf „Dung“ verzichte ich vorerst ;-)) und dazwischen die – vorher zerkleinerte Holzkohle streuen. Das ganze soll dann 14 Tage fermentieren. Ich überlege noch, ob ich ein wenig „Starter“ … also Milchsäurebakterien hinzufüge, kann mich aber noch nciht entscheiden: Sauerkrautsaft? Hefe? Sauerteig? Joghurt? Das passiert natürlich auch von alleine, aber dann dauert das wohl etwas länger.

Idee dahinter ist, dass die Kohleteilchen dann „aufgeladen“ werden, denn Tests haben gezeigt, dass ein alleiniges Dazutun von Holzkohle nicht den gleichen Effekt hat. Nun denn … ich werde berichten 😉