Schwarzes Gold

Gestern habe ich die letzten schweren „Erdarbeiten“ vorgenommen. Ein sehr alter Komposthaufen musste abgetragen werden und ein reifer Kompost hat auch noch auf seine Bestimmung gewartet. Für meinen Butternut-Kürbis wollte ich aus alten Brettern eine Art Gehege bauen, um das so entstandene „Beet“ erst mit der alten Komposterde (die sicher nicht mehr sehr nährreich ist) anzufüllen, und danach mit der reifen Erde aufstocken. Die ganze Aktion deshalb, weil sehr nahe an der Gartengrenze eine Reihe von Waldbäumen stehen, die mir so viele Würzelchen in den Garten schicken, dass dort außer staubiger Erde und einer „Wüste Gobi“ nur sehr wenig zu kultivieren ist.

Nun denn. Sechs Stunden Arbeit und es war getan. Ich war am Abend ziemlich alle, dreckig ohne Ende und habe heute Rücken, aber ich bin stolz es geschafft zu haben, vor allem, weil heute sicher der so dringend benötige Regen kommt.

Während ich so vor mich hingeschippt und gesiebt habe, fiel mir ein Bericht ein, den ich vor einiger Zeit – ich glaube auf ARTE – gesehen habe. Da ging es um die „terra preta“ … ein Überbleibsel vergangener Kulturen in Amazonien. Diese, durch Holzkohle und Dünger angereicherte (sehr dunkle) Erde, ist in der Lage, Unmengen an Kohlenstoff zu speichern, ist ungemein (und extrem lange und nachhaltig) fruchtbar und könnte damit eine Lösung auch für die Probleme der Klimaerwärmung (und den Hunger auf der Welt) darstellen.

In dem Bericht ging es um eine ältere Frau, die ihren Garten (ein kleines fruchtbares Paradies) schon seit Jahren nutzt, ohne überhaupt etwas von dieser speziellen Erde zu wissen. Gedüngt hat sie nie. Forscher stießen dann auf die spezielle Zusammensetzung dieser Erde. Mittlerweile beschäftigen sich viele mit der Terra preta, dennoch ist es bislang noch nicht wirklich gelungen, die damals verwendeten Techniken der Indianer zu reproduzieren.

Bei Onkel Wiki gibt es einen kleinen Einstiegsartikel zu diesem, wie ich finde, unglaublich spannenden Thema.
Terra preta – Wikipedia.
Terra preta

Auch gibt es ein „Sammelwiki“ in dem alles rund um dieses spannende Thema zusammengetragen werden kann:
http://www.terrapretawiki.org/index.php?title=Hauptseite

Und bei Youtube findet sich sogar der gesamte Bericht, den ich oben erwähnt habe.
Terra Preta – Das schwarze Gold des Amazonas. – YouTube

Im Klostergarten

Wann immer ich kann, besuche ich Kloster-, Arznei-, oder Küchengärten. Ich liebe ihren Charme, den Duft, die Anregungen. Auch Spaziergänge durch Dörfer bieten sich an, um meinen (Garten-)Horizont zu erweitern. Vor einem typischen „Bauerngarten“ könnte ich stundenlang verweilen, denn ein solcher ist auch das Ziel meiner Wünsche 🙂

Doch gestern galt der Besuch nur einem kleinen Klostergarten (alte Klosteranlage) und der war etwas enttäuschend, da in diesem Jahr offensichtlich niemand da ist, der ihn neu anlegt oder gar pflegt. Die Touristen hat es nicht wirklich gestört, die haben zum großen Teil ehrfürchtig auf die leeren oder „spontan“-bewachsenen Beete geschaut.

Wunderschön finde ich den Eingang zum Garten, an dem – wie es sich gehört – ein alter Holunderbaum steht. Schließlich müssen auch hier die bösen Geister vertrieben werden 😉 Der Naturzaun hat einen ganz besonderen Charme, finde ich. Nun ja, die zumeist leeren Beete lohnte es nicht zu fotografieren, aber einige wenige Impressionen sollen dann doch für diesen Besuch stehen. Vor allem das Beet mit der Kamille hat nicht nur mein Auge, sondern auch meine Nase sehr entzückt.

Von Kohlraben und wilden Schönheiten

Die Kohlraben machen sich gut. Das warme Wetter der letzten Tage hat einen irren Wachstumsschub ausgelöst, allerdings brächte es nun wirklich dringend mal etwas Regen. Irgendwie fehlt immer was.

Auf die Erbsen bin ich dieses Jahr besonders stolz, normalerweise pflanze ich sie nur in einer Zweierreihe, dieses Mal habe ich es mit vier Reihen versucht und sie halten sich wunderbar gegenseitig und wachsen und blühen, dass es eine Pracht ist. Da wird es schon in den nächsten Tagen die ersten Zuckererbsen geben. Lecker.

Doch außer dem Nutzgarten, wollte ich dieses Jahr auch ein wenig die Blumenpracht nach vorne bringen. Ich freue mich immer so, wenn unerwartete Blumen blühen, keine Ahnung, wo die immer herkommen. Dieses Jahr neu die Bartnelken und auch die zarte „Jungfer im Grünen“.  Aber ist doch einfach wunderschön, diese „Natürlichkeit“ 🙂

Lupinen und Läusepest

Bild

Ein neues Gartenjahr hat begonnen. Wie immer mit dem Stecken von Saubohnen, dieses Jahr auf Grund der späten Kälte … zu spät, erst im März gesteckt. Dadurch noch mehr schwarze Läuse als sonst. Nun ja, eine bescheidene Ernte wird das geben. Aber so lange die Läuse sich hier rumtreiben, lassen sie vermutlich die anderen Pflanzen in Ruhe. Wobei auch die Lupinen dieses Jahr extrem leiden mussten. Gestern half nur noch ein radikaler Rückschnitt, es war keine Lupine mehr vor lauter Läusen erkennbar. Richtig eklig.

Bild

 

[Nachtrag: 11. Juni 2012. Die „Radikalkur“ hat offensichtlich geholfen. Bis auf einen Stock treiben alle Lupinen wieder neu (und gesund) aus. Die restlichen Läuse sind abgewandert. Nun kann ich nur hoffen, dass auch der alte „Mutterstock“ noch die Kurve bekommt und auch wieder ansetzt.]